Mähen mit Aufbereiter ermöglicht ein schnelleres Anwelken oder Trocknen des Futters. Schnelles Anwelken ist sehr wichtig für die kürzere Liegezeit des Futters auf dem Feld. Dies erhält Nährstoffe verbessert die Futterqualität. Es gibt zwei Arten von Fingeraufbereitern, nämlich Kunststoff- und Stahlfinger (oder Stahlzinken). Ein Fingeraufbereiter mit fest montierten Kunststofffingern (FPC) schabt und beschädigt die Epidermis an Stängeln und Blättern und bricht die Stängel. Flexible Stahlfinger (FSC) sind beim Aufbereiten etwas aggressiver, da sie die Stängel beschädigen, brechen und “kratzen”, wodurch ein noch schnellerer Feuchtigkeitsverlust ermöglicht wird. Da diese beiden Aufbereiterarten die Pflanzen unterschiedlich schädigen, hängt die Entscheidung für die Wahl des richtigen Aufbereiters für den Mäher von den Bedürfnissen der Benutzer und der Art des zu mähenden Grünlandes ab.

Wir vergleichen das Mähen ohne Aufbereiter mit dem Mähen mit zwei Arten von Aufbereitern, Kunststofffingern und Stahlfingern.  Dieser Test wurde am zweiten Schnitt der Gras-Klee-Mischung in Vransko in Slowenien durchgeführt. Für den Test haben wir eine Mähkombination mit drei verschiedenen Mähwerken verwendet: ohne Aufbereiter, mit Kunststoff und mit Stahlfingern. Das Futter wurde mit allen drei Mähwerken gleichzeitig gemäht. Dabei wurden alle Aufbereiter auf mittlere Aufbereitungsintensität eingestellt. Unmittelbar nach dem Mähen nahmen wir eine Probe von frisch gemähtem Futter und 2 Stunden nach dem Mähen nahmen wir Proben aus der Reihe jedes Mähers, an der gleichen Stelle. Die Proben wurden an die LKS-Landwirtschaftliche Kommunikations- und Servicegesellschaft mbH in Deutschland geschickt, wo der Trockenmassegehalt (DM) und der Rohproteingehalt (CP) mit einer Laboranalyse bestimmt wurden.

Beim Vergleich des Mähens ohne Aufbereiter mit einem Kunststoff- und Metallfinger-Aufbereiter wurde festgestellt, dass 2 Stunden nach dem Mähen ohne Aufbereiter der TM-Gehalt im Futter 25,2% betrug. Dagegen betrug er im mit Kunststofffingern aufbereiteten Futter 26,9% und im aufbereiteten Futter mit Stahlfingern 28,9%.

Der CP-Gehalt bei Verwendung eines Stahlaufbereiters war etwas niedriger, nämlich 14,7% im Vergleich zu Kunststofffingern, wo er 15,6% betrug. Das Mähen ohne Aufbereiter behielt dagegen den höchsten Gehalt an Rohprotein bei und betrug 16,3%.

Stahlfinger-Aufbereiter mit aggressiverem Aufbereiten schädigen die Epidermis der Pflanzen stärker. Dadurch wird die Oberfläche der Pflanze, durch die der Feuchtigkeitsverlust stattfindet, vergrößert. Damit wird der Welkeprozess beschleunigt und die Zeit der Futterernte verkürzt. Dies erweist sich beim Ernten von Gräsern und Grasmischungen als großer Vorteil. Bei Gras-Klee- und Gras-Luzernen-Mischungen ist der Feuchtigkeitsverlust der Pflanzen schneller. Jedoch beschädigen Stahlfinger die empfindlichen Blätter im Vergleich zu Plastikfingern stärker, was zu einem gewissen Verlust an Rohprotein führt, insbesondere bei der Heu- und Futterernte mit DM über 40%. Für Klee- und Luzernen-Mischungen sind Kunststoff-Fingeraufbereiter daher besser geeignet, da sie etwas schonender sind und keine großen Schäden an den Blättern anrichten, aber dennoch für einen schnellen Feuchtigkeitsverlust der Pflanzen sorgen. Zusätzlich kann bei beiden Fingeraufbereitern der Feuchtigkeitsverlust der Pflanzen durch Anpassung der Aufbereitungsintensität weiter reguliert werden.

 

Das Mähen mit einem Fingeraufbereiter beschleunigt den Feuchtigkeitsverlust der Pflanzen und ermöglicht eine schnellere Futterernte. Bei der Gras-Klee-Mischung ist der Verlust an Rohprotein (CP) aus den Blättern bei Verwendung eines Aufbereiters mit Plastikfingern geringer als beiStahlfingern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Stahlfinger-Aufbereiter ermöglicht ein sehr schnelles Anwelken, aber Klee- und Luzerneblätter werden im Vergleich zu Kunststofffingern etwas stärker beschädigt. Daher werden Stahlfinger-Aufbereiter eher zum Aufbereiten von Gras und Grasmischungen empfohlen.