Das Mähen mit einem Aufbereiter ermöglicht ein schnelleres Trocknen und kürzere Erntezeiten, was wiederum die Nährstoffe im Futtermittel erhält.
Die Blätter der Pflanzen trocknen aufgrund der größeren Oberfläche, des größeren Volumenverhältnisses und der geringeren Stärke der Epidermis schneller als die Stängel. Die Stängel leiten das Wasser von den Wurzeln in die Blätter, was so schnell und effizient wie möglich passieren muss, ohne Wasser zu verlieren. Deshalb besitzen Stängel eine geringere Oberfläche und ein kleineres Volumenverhältnis (d. h. größerer Durchmesser) und sind von einer wachsartigen Oberhaut umgeben, die vor Verdunstung schützt. Aufbereiter sind so ausgelegt, dass sie die Stängel beschädigen, damit schneller Wasser austritt und ihre Trocknungszeit kürzer ist.
Es gibt zwei Arten von Aufbereitern: Zinken- und Rollenaufbereiter. Ein Zinkenaufbereiter besitzt Kunststoff- oder Metallzinken. Sie können verschiebbar oder fest sein und beschädigen die wachsartige Epidermis der Stängel oder Blätter, wodurch Feuchtigkeit schneller austritt. Das Zinkenaufbereitersystem sorgt für einen effizienten Futtermittelfluss, einen hohen Luftstrom durch die Schnittbalken und gleichmäßig geschnittenes Gras. Sie werden für hohes Gras empfohlen, jedoch nicht für die Aufbereitung von Klee oder Luzernen, da sie die empfindlichen Blätter beschädigen und den Nährstoffverlust im Futtermittel erhöhen können.
Aufbereiter mit Kunststoff- und Stahlzinken
Der Zinkenaufbereiter beschädigt die wachsartige Epidermis der Stängel und
Blätter (1) und zerreißt oder zerbricht die Stängel (2), was zu einem schnelleren
Wasserverlust führt
Der Rollenaufbereiter komprimiert die Stängel zwischen zwei Gummi- oder Stahlrollen, die glatt oder mit Profil sein können. Die Stängel werden längs aufgebrochen und dem Wetter ausgesetzt, was die Verdunstung des Wassers beschleunigt. Dieses System beschädigt nicht die Blätter, weshalb es sich eher für die Aufbereitung von Klee und Luzernen eignet. Rollenaufbereiter, insbesondere mit Stahlrollen, können zur Aufbereitung von Gras mit stärkeren Stängeln, wie Sorghum oder Hirse, eingesetzt werden.
Aufbereiter mit Gummirollen
Das Bild zeigt die Stellen, an denen der Stängel zertrümmert wird, während die Blätter intakt bleiben.
Für eine effektive Aufbereitung ist eine entsprechende Anpassung des Aufbereitungssystems erforderlich
Bei der Nutzung eines Zinkenaufbereiters muss der Kontakt zwischen dem Aufbereiter und dem Futtermittel entsprechend der Menge und dem Typ des Futtermittels eingestellt werden. Die Intensität der Aufbereitung hängt von der Rotordrehzahl und dem Abstand zwischen den Zinken und dem Ablenkschild ab. Bei der Aufbereitung einer größeren Futtermittelmenge sollte das Ablenkschild mehr geöffnet werden und umgekehrt. Wenn der Zinkenaufbereiter korrekt eingestellt ist, sollten alle Stängel beschädigt werden.
Der Aufbereiter mit Gummirollen besteht aus zwei Profilrollen mit V-Muster, die sich gegeneinander drehen. Der Grad der Aufbereitung kann an die Menge des Futtermittels angepasst werden, indem der korrekte Abstand und Druck zwischen den Rollen eingestellt wird. Die Arbeitsgeschwindigkeit der Rollen wird durch das Antriebssystem des Rotors gesteuert. Der Abstand zwischen den Rollen muss korrekt eingestellt werden. Ist der Abstand zu groß, wird das Futtermittel nicht ausreichend oder überhaupt nicht aufbereitet. Ist der Abstand zu gering, gelangen größere Stängel nicht durch den Aufbereiter und Blätter werden ebenfalls beschädigt. Der Abstand zwischen den Rollen muss zwischen 1,5 und 2,3 mm groß sein und sollte etwas geringer als der durchschnittliche Stängeldurchmesser sein. Eine ebenso wichtige Einstellung ist die koordinierte Rotation der Rollen. Die Rippen und Schlitze auf der Rolle müssen sich gleichmäßig überlappen. In diesem Fall kann eine falsche Einstellung zu einer übermäßigen Aufbereitung und dem Verlust der Blätter führen. Außerdem muss der Druck zwischen den Rollen überprüft werden. Die Einstellung erfolgt über die Federn. Wenn der Trockenmasseertrag pro Hektar gering ist, muss der Druck niedriger sein und umgekehrt.
Mit der Einstellung der Aufbereitungsintensität kann der Druck der Walzen je nach Menge und Art des Futters eingestellt werden.
Beim Einsatz eines Rollenaufbereiters müssen mindestens 90 % der Stängel beschädigt werden. Zusätzlich ist es wichtig, dass sich die Blätter nicht direkt nach der Aufbereitung schwarz färben. Tun sie es, muss der Aufbereiter ordnungsgemäß eingestellt werden, da derartige Blätter sehr schnell trocknen, weiß werden und noch auf dem Feld zerbröseln. Neben dem Nährstoffverlust erhöht eine falsche Einstellung des Aufbereiters die Belastung des Mähers, trägt zu einem schnelleren Verschleiß bei und erhöht den Energieverbrauch.
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