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IST ES BESSER, MORGENS ODER NACHMITTAGS ZU MÄHEN?

Wann sollte gemäht werden, morgens oder am Nachmittag? Das ist eine der interessantesten Fragen, die sich bei der Futterernte stellt. Es gibt keine eindeutige Antwort darauf, weil sowohl das Mähen am Morgen als auch am Nachmittag Vor- und Nachteile hat.

Dieser Aspekt der Futterernte hängt mit der Physiologie der Pflanze und dem Gehalt an wasserlöslichen Kohlenhydraten (WSCs), also Zucker, zusammen. Die Sonneneinstrahlung beeinflusst die Photosynthese und zur hellsten Tageszeit wird der meiste Zucker produziert. Nachts findet nur die Atmung der Pflanzen statt, wobei der Zucker, der im Prozess der Photosynthese produziert wurde, von den Pflanzen konsumiert wird. Deshalb ist der Zuckergehalt der Pflanzen am Morgen am geringsten.

 

 

Wenn morgens gemäht wird, werden die Pflanzen längere Zeit der Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Die Spaltöffnungen beiben weit geöffnet, und das bedeutet, dass die Pflanzen mehr Flüssigkeit verlieren und welken. Im Ergebnis verkürzt sich die Erntezeit, und das Risiko von schlechtem Wetter ist geringer. Wenn Sie am Morgen mähen, empfiehlt es sich, nach dem Morgennebel zu mähen und nachdem der Tau sich verflüchtigt hat, denn Oberflächenfeuchtigkeit verdunstet schneller, wenn die Pflanzen aufrecht stehen. Wenn die Futterpflanzen am Morgen unter günstigen Witterungsbedingungen gemäht werden, können sie noch am selben Tag zu Silage verarbeitet werden. Wenn Heu gemacht werden soll, verkürzt das Mähen am Morgen die Trocknungszeit, weil die Pflanzen der Sonneneinstrahlung über einen längeren Zeitraum ausgesetzt sind. In feuchteren Perioden empfiehlt sich das Mähen am Morgen wegen des schnelleren Welkens, während es sich bei sehr trockenem und heißem Wetter im Falle des Silierens empfiehlt, später am Morgen zu mähen, um zu verhindern, dass das Futter zu trocken wird.

Durch das Mähen am Morgen verlieren die Pflanzen schneller Feuchtigkeit und welken dank der längeren und intensiven Sonneneinstrahlung schneller.

Das Konzept des Mähens am Nachmittag beruht auf dem Fakt, dass zur hellsten Tageszeit am intensivsten Zucker produziert wird, der am späten Nachmittag seine höchste Konzentration erreicht. Bei Luzerne ist am späten Nachmittag auch das Verhältnis von Blättern und Stielen am besten. Der höhere Zuckergehalt des Futters ist sowohl aus Sicht der Energie als auch aus der Perspektive des Tierkonsums wichtig. Zucker ist lecker und verbessert deshalb den Geschmack des Futters, und er ist auch für den Prozess des Silierens sehr wichtig. Ein hoher Zuckergehalt liefert auch mehr Substrate für Milchsäurebakterien. Im Fermentationsprozess wandeln diese Bakterien den Zucker in Milchsäure um. Dadurch verringert sich der pH-Wert, was für eine gute Stabilität des Futters sorgt. Das Mähen am Nachmittag hat jedoch den Nachteil, dass das Futter langsamer welkt oder trocknet. Wenn die Pflanzen die Feuchtigkeit nicht schnell genug verlieren, verlängert sich der Prozess des Atmens durch die Spaltöffnungen und es gehen mehr Nährstoffe verloren. Wenn das Futter über Nacht welkt oder trocknet, kann die Ernte im Vergleich zum morgendlichen Mähen sogar einen Tag oder zwei Tage länger dauern.

Der durch die Sonneneinstrahlung im Laufe des Tages von den Pflanzen produzierte Zucker erreicht am späten Nachmittag seine höchste Konzentration.

Wenn es nachts sehr feucht und warm ist, atmen die Pflanzen intensiver, und deshalb gehen mehr Nährstoffe verloren, als beim Mähen am späten Morgen gewonnen werden. Längere Trocknungszeiten sind auch ein Risikofaktor, wenn es schlechte Wetterprognosen gibt. Bei kaltem und bewölktem Wetter ändert sich der Anteil der wasserlöslichen Kohlenhydrate im Verlaufe des Tages nicht wesentlich, daher sollte das Futter in diesem Fall so schnell wie möglich geerntet werden. Wenn die Bedingungen für das Trocken jedoch gut sind, kann das Futter am Abend bis zu 60 % angewelkt sein und einen hohen Zuckergehalt erreicht haben. Auch im Sommer, in der größten Hitze oder in Gebieten mit intensiver Sonneneinstrahlung und geringer Feuchtigkeit, empfiehlt es sich, später oder am Nachmittag zu mähen. In diesem Fall trocknet das Futter möglicherweise zu stark und die Ernteverluste können erheblich ansteigen. In trockenen Gebieten empfiehlt es sich, am Nachmittag zu mähen. Das gilt insbesondere für Luzerne, weil die Blätter sehr schnell trocknen und die Verluste durch das Zerkleinern beim Schwaden und Pressen steigen.

Der hohe Gehalt an wasserlöslichen Kohlenhydraten oder Zucker im Heu verbessert den Geschmack und den Geruch des Futters, daher fressen die Tiere es besser.

Forschungen haben gezeigt, dass Kühe und Pferde lieber Heu wählen, das am Nachmittag gemäht wurde, als Heu, das am Morgen gemäht wurde. Das hängt mit dem Gehalt an wasserlöslichen Kohlenhydraten bzw. Zucker im Futter zusammen, die den Geschmack und den Geruch verbessern, und folglich fressen die Tiere mehr. Wegen des höheren Gehalts an wasserlöslichen Kohlenhydraten empfiehlt es sich auch bei Null-Beweidung, am Nachmittag zu mähen.

Alle Ressourcen können hier eingesehen werden.